Es läuft nicht immer geradeaus. Sei es bei der Arbeit, daheim oder … eigentlich fast immer: Irgendwas oder irgendwer kommt dazwischen.
Vergangenen Montag wollte eine Frau in der atelier:kirche ein Schnur-Knäuel durch die Kapelle rollen lassen, so dass es sich in geraden Linien abrollt. Schnurgerade Linien sollten sich durch den Raum ziehen. So der Plan. Aber es lief nicht geradeaus. Die Schnur verhedderte sich und das Knäuel zog die Linien krumm und schief.
So ist das Leben. Genau so! Man denkt sich was aus, aber es kommt anders. Und am Ende muss man aufpassen, dass man sich nicht in den eigenen Fäden verheddert.
“Nicht schlimm!” hat sie gesagt und sich viel Zeit genommen, um mit Staunen und einem interessierten Blick das entstandene Gebilde trotzdem zu betrachten. “So ist es!”
Es erinnerte uns beide an Zellstrukturen, an eine Landkarte, an versteinerte Strukturen und irgendwie auch an Labyrinthe, die in manchen Kirchen auf dem Fußboden verschlungene Wege gehen.
“Gott geht selten gerade Wege!” musste ich denken und hab mir vorgenommen, das nächste Mal ein bisschen gnädiger, lockerer und liebevoller mit mir selbst und mit den anderen zu sein, wenn es mal wieder nicht geradeaus läuft.