Die atelier:kirche am 16. 03. 2018 auf der Tagung der Religionslehrer*innen in der Kirche in Untermarchtal
Gelacht und gesungen, geweint und getröstet, sich umarmt und in der Stille nebeneinander gesessen, im Zorn zerknüllt und in Liebe gemalt … auf diese Art haben im bislang größten Gottesdienst der atelier:kirche 110 Religionslehrer und -lehrerinnen in Untermarchtal im Spiel vor Gott gebracht, was sie beschäftigt. Dabei standen ihnen 4000 Meter Kassenrolle, 2000 Meter Schnur, 2000 Liter Papiertüten, 500 Meter Butterbrotpapier und vieles mehr zur Verfügung.
Am Ende war die Kirche voll von großformatigen Bildern und Installationen, aber auch von zarten, teils humorvollen, teils anrührenden,teils poetischen Gebeten und Wortfetzen. Da war zum Beispiel eine unscheinbare Tüte, beschriftet mit den Worten “Inhalt: Geheimnis des Lebens”. Darin eine lange Kassenrolle auf der zu lesen war “… Einatmen. Ausatmen. Einatmen. Ausatmen. …” Oder mitten im Raum Notizen wie: “Ich höre auf, es allen recht zu machen!”, “Sorge dich nicht!” oder “Schluss mit Verzagtheit!” An den Kerzen im Altarraum sind Fürbitten entstanden, am Eingang ein Vorhang aus weißen Bändern und im Mittelgang eine Weg aus zerrissenen Blättern.
Einige O-Töne: “Diese Art des Betens ist ein Aha-Erlebnis!”, “Ich konnte gar nicht glauben, wie schnell die Zeit verging, so intensiv war das!”, “Es war total befreiend, ich habe Gott alles hingeworfen!”, “Ich hab gar nicht alles mitbekommen, weil ich so an dieser einen Sache hängen geblieben bin!”
Auch wenn im Kirchenraum am Ende nichts mehr davon zu sehen ist, waren es Gebete, die Spuren hinterlassen haben. Darauf deutet auch ein viele Meter langer Papierstreifen hin, auf dem zu lesen ist: “Es geht weiter … und weiter … und weiter … und weiter …”